• 05.04.2012, 16:06:11
  • /
  • OTS0174 OTW0174

Richtigstellung zur ORF-Sendung "Thema" vom 2. April 2012

Bericht zu "Antibiotika im Fleisch" lässt Objektivität vermissen

Wien (OTS) - Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich wehrt sich
gegen die tendenziöse Berichterstattung in der ORF-Sendung "Thema"
vom 02.04.2012. Im Beitrag "Unbesiegbare Keime durch Antibiotika im
Fleisch" wird behauptet, dass in Österreich jährlich über 60.000 t
Antibiotika an Tiere verabreicht würden. Die Folge davon wären immer
mehr resistente Keime im Fleisch. "Diese Angabe ist tausendfach
überzogen und zeigt die unzureichende Recherchequalität durch den
ORF", kritisiert LK NÖ-Präsident Hermann Schultes.

Das in dieser Szene gezeigte Videomaterial stammt laut Insert vom
Verein gegen Tierfabriken (VGT). Es ist unakzeptabel, dass ein
öffentlich rechtlicher Sender auf Videomaterial von selbsternannten
Tierschutzaktionisten zurückgreift, um vermeintlich objektiv über die
österreichische Landwirtschaft zu berichten. Der Einfluss von
VGT-Chef Balluch auf den ORF ist offensichtlich.

Weiters müssen die Aussagen vom interviewten Tierarzt Martin
Schmölz relativiert werden, der behauptet: "Ob Antibiotika nötig
sind, hängt von der Haltung ab" und weiters "Bei den Biobetrieben ist
es meistens so, dass wir mit der Einzeltierbehandlung durchkommen und
hier nicht buchten- oder herdenweise therapieren müssen." Der Beitrag
vermittelt ein völlig falsches Bild von konventionellen
Tierhaltungsbetrieben und deren tierärztlichen Betreuung. Ein
verantwortungsvoller Tierarzt entscheidet nicht aufgrund der
Produktionsweise, sondern nach Einschätzung der medizinischen
Notwendigkeit für die betroffenen Tiere.

Der sehr gute und weit über die Grenzen Europas hoch geschätzte
Tiergesundheitsstatus der österreichischen Nutztierbestände ist das
Resultat einer intelligenten Tiergesundheitspolitik, eines
funktionierenden Tiergesundheitsdienstes und eines
verantwortungsvollen Umgangs mit Tierarzneimitteln.

Die Gefahr von Resistenzbildungen im Humanbereich durch eine
vorzeitig beendete Antibiotikatherapie oder Selbst-Therapieversuche
mit zu Hause vorrätigen Antibiotika aus früheren Verschreibungen
beziehungsweise kaum durchgeführte Antibiogramme stellen für uns die
weitaus ernstere Gefahrenquelle dar.
(Schluss)

Rückfragehinweis:
Ing. Mag. Stefan Fucik, LK Niederösterreich
Tel.: 05 0259 23501, stefan.fucik@lk-noe.at

Mag. Wolfgang Wisek, Pressesprecher Landwirtschaftskammer
Tel.: 05 0259 29301, wolfgang.wisek@lk-noe.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AIM

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel