Hunderte Pferde sollen eingeschläfert werden, weil nicht mehr "rentabel"
Utl.: Hunderte Pferde sollen eingeschläfert werden, weil nicht mehr
"rentabel" =
Laaben (OTS) - "Ein weiteres Unding der EU-Bürokratie, die bereits
mehr als 80% unserer heimischen Gesetze diktiert, tritt ab 1. Jänner
2014 in Kraft und bedeutet gleichzeitig das Todesurteil für Hunderte,
wenn nicht Tausende Pferde", so Tierarzt Dr. Franz-Joseph Plank von
der Tierschutz-Organisation ANIMAL SPIRIT. "Durch Umsetzung der
EU-Umsatzsteuerrichtlinie müssen ab 1. Jänner pferdehaltende
Betriebe, also v.a. Einstellbetriebe ab einem Netto-Jahresumsatz von
30.000,- Euro, 20% USt. berappen, da sie aus der für die
Landwirtschaft üblichen Pauschalierung herausfallen. Diese Mehrkosten
werden dann großteils auf die Einsteller, also Pferdebesitzer
abgewälzt, wodurch für viele die Pferdehaltung nicht mehr leistbar
sein wird und so v.a. ältere "Gnadenbrot-Pferde" euthanasiert oder
geschlachtet werden".
Mag. Michael Grötzschel, praktischer Tierarzt aus Kaumberg in NÖ,
ergänzt: "Hat bei uns bisher ein Einstellplatz ca. 300,- Euro
gekostet, werden es in Zukunft 360,- sein; näher bei Wien sind es
schon jetzt 400,- Euro und mehr, sodaß die Einstellgebühr ab 1.1. die
Schmerzgrenze von 500,- überschreiten wird, für viele unleistbar.
Gestern haben mich gleich drei Halter von älteren, nicht mehr
reitbaren Pferden angerufen, ob ich sie nicht einschläfern könne. Das
wird eine Welle von Euthanasien von pensionierten Pferden geben, weil
es sich die Menschen nicht mehr leisten können oder wollen. Ein
würdevolles Altwerden ehemaliger Reitpferde, für viele
Familien-Mitglieder, wird so verunmöglicht. Nach dem EU-Anschluß 1995
wurde für viele Bauern die konventionelle Tierhaltung unrentabel und
sie wurden in die "alternative" Pferdehaltung gedrängt. Jetzt soll
auch noch diese ruiniert werden!"
Aber nicht nur die Einführung der 20%-igen Umsatzsteuer belastet
die kleinen pferdehaltenden Betriebe, sondern auch die gleichzeitige
Zwangs-Konvertierung der Betriebe ins Gewerbe, ebenfalls durch
EU-Recht vorgeschrieben. Das bedeutet für viele nicht nur eine Welle
von bürokratischen Auflagen, sondern auch zumeist unfinanzierbare
bauliche Maßnahmen, Stichworte Umwidmung des Grünlands,
Betriebsanlagengenehmigungen oder vorgeschriebene
Brandschutz-Maßnahmen. Das wird sich für die meisten kleineren und
älteren Betriebe nicht mehr lohnen, was eine zusätzliche Flut an
Tier-Tötungen bedeuten wird.
Dr. Plank abschließend: "Diese neue Pferdesteuer ist für die
soeben angelobte Stillstands-Regierung nur - entgegen aller
vollmundiger Wahlversprechens-Lügen - ein weiteres Mittel, das
Riesen-Budgetloch zu stopfen, auf dem Rücken der kleinen Landwirte,
Pferdehalter und v.a. der Tiere, welche diesen neuerlichen EU-Unsinn
jetzt mit ihrem Leben bezahlen müssen. In Frankreich erhitzt gerade
wieder ein neuer Pferdefleisch-Skandal, wo von der Pharmalobby
mißbrauchte Pferde illegal im Fleisch gelandet sind, die Gemüter; in
Österreich tut man - auf Befehl von Brüssel - von politischer Seite
alles, um jetzt noch mehr Pferde buchstäblich in die Wurst zu
schicken, oder - noch schlimmer - auf tagelange Lebendtransporte in
pferdefleisch-(fr)essende Länder wie Italien, Frankreich oder
Belgien."
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ANI