• 26.04.2017, 08:08:39
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"Initiative Heimat & Umwelt" fordert Ausstieg Österreichs aus dem EURATOM-Vertrag

Endlich Konsequenzen aus den "friedlichen" Atomkatastrophen ziehen: Atomkraftwerke sind Lieferanten für Atombomben!

Utl.: Endlich Konsequenzen aus den "friedlichen" Atomkatastrophen
ziehen: Atomkraftwerke sind Lieferanten für Atombomben! =

Zeiselmauer (OTS) - Anläßlich des heutigen 31. Jahrestages der
Tschernobyl-Katastrophe am 26.4.1986 fordert Inge Rauscher, Obfrau
der "Initiative Heimat & Umwelt" (IHU), daß die heimische Politik
endlich konkrete Konsequenzen aus der mehrheitlichen Ablehnung der
Atomenergie durch Österreichs Bürger zieht und im Parlament den
Ausstieg aus dem EURATOM-Vertrag beschließt. "Österreich ist seit dem
Beitritt zur Europäischen Union auch Mitglied bei der Europäischen
Atomgemeinschaft EURATOM. Der EURATOM-Vertrag, in Kraft getreten am
1.1.1958, sieht in seiner Präambel unmißverständlich vor, die
Voraussetzungen für den Aufbau einer mächtigen europäischen
Atomindustrie zu schaffen; dieser Förderzweck wurde nie aufgegeben -
trotz Großkatastrophen wie Three Mile Island/Harrisburg/USA,
Windscale/Sellafield/Großbritannien, Tschernobyl/Ukraine (damals noch
Sowjetunion) oder Fukushima/Japan", so Inge Rauscher in ihrer
Stellungnahme.

Seit Österreichs EU-Beitritt 1995 zahlen Österreichs Steuerzahler
jährlich zusätzlich zum jährlichen EU-Mitgliedsbeitrag (seit 2012
netto - also bereits nach Abzug der Rückflüsse aus der EU - bereits
über eine Milliarde Euro!) zig Millionen Euro für EURATOM, obwohl
unser Staatsvolk in der Volksabstimmung von 1978 jedweder Nutzung der
Atomenergie und damit auch deren Förderung mehrheitlich eine Absage
erteilt hat. "Ohne die permanente finanzielle Förderung der
Atomenergie über Steuergelder wäre diese Stromerzeugungsform weltweit
schon lange nicht mehr konkurrenzfähig. In Österreich haben wir seit
Jahrzehnten ein rechtsgültiges Atomsperrgesetz im Verfassungsrang und
es ist eine grobe Verletzung desselben, wenn die Republik Österreich
trotzdem Atomkraftwerke in der EU mitfinanziert. Nach nunmehr 27
Jahren muß damit endlich Schluß sein", fordert Inge Rauscher weiter.

AKWs de facto nicht versicherbar!

Noch immer wird ein überwiegender Großteil der EURATOM-Kredite für
den Bau und die "Nebenkosten" von AKWs ausgegeben und nur ein kleiner
Teil für deren "Sicherheit". Selbst in Deutschland können die
Deckungsvorsorgen von Haftpflicht und gegenseitigen Garantiezusagen
der AKW-Betreiber nur einen Bruchteil der Kosten decken, die von
einem katastrophalen Atomunfall (GAU) verursacht würden. Den "Rest"
müßten der Staat und die Steuerzahler tragen. Diese geringen
Deckungsvorsorgen stellen eine weitere Form von öffentlicher
Subventionierung dar. Bei adäquater Versicherung der Atomkraftwerke
würden sich deren Kosten mindestens verzwanzigfachen! AKWs wären
damit unbezahlbar und müßten sofort abgeschaltet werden - siehe
http://bit.ly/2ousU0m. Es ist und bleibt eben unverantwortlich, eine
Technologie auf die Menschheit loszulassen, die nicht
fehlerfreundlich ist, wie einer der profiliertesten Atomgegner
Österreichs, der verstorbene Physiker und Univ.Prof. Hans-Peter
Aubauer, immer wieder warnte.

Erst im November 2016 - 31 Jahre nach dem Supergau - wurde die
inzwischen bereits vierte "Hülle" für den zerstörten Reaktorblock von
Tschernobyl installiert, weil alle anderen der Radioaktivität nicht
standhalten konnten - eine gigantische Konstruktion aus Stahl und
Beton, das größte Landbauwerk in der gesamten Geschichte unserer
Erde, um das weitere Austreten von Radioaktivität zu verhindern.
Dieses soll nun 100 Jahre halten, obwohl "auch die Ingenieure" nicht
wissen, wie es danach weitergehen soll. Die Kosten für das neue
"Sarkophag-Monster" von offiziell geschätzten 2,1 Milliarden (!) Euro
trägt jedenfalls am Papier die "Europäische Bank für Wiederaufbau und
Entwicklung". Wer sie in Wahrheit trägt, kann sich jeder denkende
Bürger ausmalen.

Atomindustrie untrennbar mit atomarer Aufrüstung verbunden

Die Atomindustrie ist untrennbar mit atomarer Aufrüstung und Kriegen
verbunden, denn Atomkraftwerke sind Lieferanten für Atombomben! Alle
Betreiber, Politiker und Journalisten wissen das, schauen aber
tatenlos zu. Der wichtigste "Rohstoff" für Atombomben ist Plutonium
mit einer unvorstellbar langen Halbwertszeit als "Nebenprodukt" der
Aufbereitungsanlagen von radioaktivem Müll aus AKWs. Auch die in den
letzten Jahren in beinahe allen Kriegen - von Irak über Serbien,
Kosovo, Libyen bis Syrien von der NATO bzw. den USA und ihren
Alliierten - eingesetzte Atomwaffe aus abgereichertem Uran ("depleted
Uranium") mit verheerenden Langzeitschäden an Zivilbevölkerung,
Umwelt, Boden und Grundwasser wird aus Abfallprodukten von AKWs
hergestellt. Siehe
www.geolitico.de/2017/04/14/krieg-mit-einer-ausrottungswaffe.

Inge Rauscher abschließend: "Es gibt auch nach wie vor keine sicheren
Endlager für radioaktive Abfälle aus AKWs. Seit kurzem ist im
deutschen Bundestag ein Gesetz in Verhandlung, mit dem bis 2050(!)
ein Endlager für radioaktive Abfälle aus AKWs in Betrieb gehen soll,
das eine Million Jahre halten soll. Zum Vergleich: laut dzt.
Wissenschaftsstand soll es die Menschheit (Urmensch) seit etwa 2
Millionen Jahren geben. Was könnte den Hochmut und die völlige, für
uns alle gefährliche Realitätsferne Atomkonzern-höriger Politiker
trauriger sichtbar machen?"

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ANI

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