Kennzeichnung der Spritsorten an Tankstellen lässt zu wünschen übrig
Wien (OTS) - Der ÖAMTC rückte im vergangenen Jahr österreichweit
14.803 Mal aufgrund falscher Betankung aus (7.116 Pannenhilfen und
7.687 Abschleppungen). Die Gelben Engel haben bei 200 Mitgliedern,
denen das Malheur "Falschtanken" passiert ist, nach den Gründen
gefragt. 45 Prozent gaben an, durch Handytelefonieren oder andere
Ablenkungen die falsche Zapfpistole erwischt zu haben. Das, obwohl
aus Sicherheitsgründen das Handytelefonieren bei vielen Tankstellen
in der Hausordnung verboten ist. 35 Prozent sind öfters mit
unterschiedlichen Fahrzeugen (der Firma bzw. Familie) unterwegs und
führten das als Grund für die falsche Betankung an. Sieben Prozent
kritisierten die nicht ausreichende Kennzeichnung der Tanksäulen.
Letzteres Problem hat ÖAMTC-Techniker Thomas Stix genauer
beleuchtet. "Es gibt immer mehr Spritsorten an einer Zapfsäule.
Diesel und Benzin sind häufig nicht mehr räumlich getrennt. Die
Werbeaufkleber auf den Zapfpistolen sind zusätzlich oft noch größer
als die Sortenbezeichnung", erklärt der Clubtechniker. Ebenso sind
die Produktbezeichnungen leicht zu verwechseln, Premiumsorten
"V-Power" sowie "Ultimate" gibt es als Benzin und auch als Diesel.
Die Spritsorte auf dem Tankdeckel ist meist nur klein angegeben. "Das
macht es schwierig, auf den ersten Blick zu wissen, was zu tanken
ist. Besonders, wenn man das Auto vorher noch nie betankt hat, wie es
bei Firmenautos oft der Fall ist", sagt Stix.
Falschbetankung von Benzinern fast unmöglich - für Diesel gibt
es Lösung
"Es ist aufgrund der physikalischen Größe der Diesel-Zapfpistole
schwierig, ein Benzinauto falsch zu betanken", erklärt der
ÖAMTC-Techniker. "Da müsste man sich schon große Mühe geben."
Hingegen ist es sehr wohl möglich, ein Diesel-Fahrzeug mit Benzin zu
betanken - eine kleine Menge reicht hier schon aus, um den Motor lahm
zu legen. Mittlerweile gibt es allerdings auch Diesel-Autos, die mit
einem mechanischen Schutz gegen Fehlbetankung ausgerüstet sind. Da
der Benzin-Rüssel an den Tankstellen schlanker und länger ist als
eine Diesel-Pistole, haben einige Hersteller von Diesel-Fahrzeugen
ein Verriegelungssystem erfunden. Führt man bei einem solchen
Diesel-Auto den schlanken, längeren Stutzen ein, löst er in dem
gesicherten Tankstutzen eine Verriegelung aus. Falsch tanken ist so
weitgehend ausgeschlossen. "Allerdings braucht man ein spezielles
Werkzeug, um die Tanköffnung wieder zu entriegeln, um im Anschluss
die richtige Betankung zu ermöglichen", so der ÖAMTC-Techniker.
Benzin statt Diesel im Tank - was nun?
Ist erst einmal der falsche Sprit im Tank, lautet der Expertentipp
den Motor nicht zu starten. Denn Benzin hat keine
Schmiereigenschaften wie Diesel. "Startet man den Motor, kann es zu
Schäden an der Einspritzanlage bzw. im Extremfall zum Motorschaden
kommen", erklärt der ÖAMTC-Techniker. Der Club hat dafür eigene
Enttankungsfahrzeuge, mit denen der Sprit in ein Gefäß gepumpt und
anschließend entsorgt wird.
(Schluss)
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Lydia Öttl
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
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