- 28.10.2025, 09:46:02
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Folgen der Zeitumstellung: Wenn es früher dunkel wird, sterben mehr Wildtiere
Tierschutz Austria warnt: Alle 19 Minuten verendet ein Wildtier auf Österreichs Straßen
Mit der Zeitumstellung am vergangenen Wochenende hat für viele Wildtiere die gefährlichste Zeit des Jahres begonnen. Wenn es früher dunkel wird, steigt die Zahl der Wildunfälle sprunghaft an. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) kamen allein in Niederösterreich im Jagdjahr 2024/25 27.471 Wildtiere unter die Räder – österreichweit waren es rund 65.000 Tiere, also alle 19 Minuten eines.
„Die Zeitumstellung bedeutet für Tiere keine Anpassung – sie folgen ihrem natürlichen Rhythmus. Doch plötzlich herrscht genau dann Berufsverkehr, wenn Rehe, Hasen oder Füchse aktiv sind. Das ist eine tödliche Kombination
“, warnt Tierschutz Austria-Sprecher Martin Aschauer.
Mehr Unfälle in der Dämmerung
Besonders gefährlich sind die frühen Morgen- und Abendstunden: Fast die Hälfte aller Wildunfälle mit Personenschaden passiert bei schlechten Lichtverhältnissen oder in der Dämmerung. Allein in Niederösterreich wurden im Vorjahr 122 Menschen verletzt.
So vermeiden Sie Wildunfälle
Tierschutz Austria ruft Autofahrer:innen dazu auf, in der dunklen Jahreszeit besonders vorsichtig zu fahren – vor allem in waldreichen Gebieten, entlang von Feldern oder in der Nähe von Ortschaften.
So verhalten Sie sich richtig bei Wildunfällen:
- Geschwindigkeit reduzieren – besonders in der Dämmerung und nach der Zeitumstellung.
- Bremsbereit fahren und Sicherheitsabstand halten.
- Taucht ein Tier auf: bremsen, abblenden, mehrmals hupen – nicht ausweichen!
- Nachzügler beachten: Rehe, Hirsche oder Wildschweine sind selten allein unterwegs.
- Kommt es zum Unfall:
- Fahrzeug sichern (Warnblinkanlage, Warndreieck, Warnweste).
- Verletzte Tiere nicht berühren, aber sofort eine Wildtierhilfe oder Tierrettung in Ihrer Nähe verständigen.
- Tierärzt:innen haben eine gesetzliche Hilfeleistungspflicht, und auch Privatpersonen dürfen verletzten Wildtieren helfen.
- Ein „Tierschaden“ muss der Polizei gemeldet werden. Zuerst soll aber die Abklärung der veterinärmedizinischen Hilfe erfolgen. Denn die Polizei ruft in der Regel sofort die zuständige Jägerschaft, die, wie die bisherige Erfahrung oftmals zeigt, das Tier tötet, egal welcher Verletzungsgrad vorliegt. Deshalb sollte dieser Schritt erst nach Abklärung der veterinärmedizinischen Hilfe erfolgen.
„Jede Fahrt durch die Dämmerung ist auch eine Fahrt durch den Lebensraum zahlreicher Wildtiere
“, so Aschauer. „Achtsamkeit und angepasste Geschwindigkeit können Leben retten – sowohl das der Tiere als auch das der Menschen.
“
Unsichtbare Opfer
Nicht nur Rehe, Hasen und Fasane verunglücken auf Österreichs Straßen. In den Statistiken fehlen viele Tierarten, die nicht dem Jagdrecht unterliegen – etwa Igel, Vögel, Katzen oder Amphibien. Laut Schätzungen könnten es tatsächlich bis zu 100.000 Tiere pro Jahr sein, die im Straßenverkehr verenden.
Appell an Verkehrsteilnehmer:innen und Politik
Tierschutz Austria fordert verstärkte Aufklärung in Fahrschulen, den Einsatz moderner Wildwarnsysteme sowie regelmäßige Temporeduktionen in bekannten Wechselzonen. „Wildtiere haben keine Uhr – aber wir können vorausschauend handeln“, betont Aschauer. „Wer langsamer fährt und aufmerksam bleibt, hilft mit, tausende Tierleben zu retten.“
Rückfragen & Kontakt
Tierschutz Austria
Mag. Martin Aschauer
Telefon: 069916604075
E-Mail: martin.aschauer@tierschutz-austria.at
Website: https://www.tierschutz-austria.at/
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